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Die Baugeschichte der Residenz beginnt mit einer Burg auf dem „Kirchberg“, die noch zur Zeit der Staufer auf dem schmalen Höhenrücken errichtet worden war. An ihre Stelle trat Ende des sechzehnten Jahrhunderts eine Vierflügelanlage, das Renaissanceschloss, dessen weiterer Ausbau zur Barockresidenz ab 1738 nach Entwürfen Leopoldo Rettis erfolgte. Diese letzte große Baumaßnahme umfasste die Errichtung der baugleichen Flügelgebäude entlang der Hangseiten: der Marstall im Westen, der Witwenbau im Osten. Sie flankieren einen Ehrenhof im Bereich eines ehemaligen Vorwerks und sind über den Halsgraben durch massive Brückenbauten mit dem Kernbau verbunden.
Schloss Kirchberg vom Ehrenhof aus nach Süden
Seit 1952 ist die Evangelische Heimstiftung Stuttgart e.V. Hausherrin der denkmalgeschützten Schlossanlage und nutzt die barocken Flügelbauten als Alten- und Pflegeheim. Für das Jahr 2013 ist die Sanierung der Flügelbauten vorgesehen,
und das Landesamt für Denkmalpflege beauftragte eine bauhistorische Dokumentation des Marstalls und des Witwenbaus.
In den Jahren 2001 und 2003 wurden die Grundrisse der Vollgeschosse einschließlich der Mansarden bereits durch das Architekturbüro Braunmiller aus dem benachbarten Gerabronn verformungsgerecht aufgemessen. Ergänzt wurde dieser Plansatz im Januar 2012 durch jeweils einen tachymetrisch gemessenen Querschnitt durch die Haupttreppenhäuser im Marstall und Witwenbau sowie den Grundriss des nördlichen Kellerbereichs unter dem Witwenbau. Zusätzlich wurde ein Raumbuch einschließlich einer Fotodokumentation erstellt, das den Ist-Zustand der Gebäude von innen vor den Umbaumaßnahmen dokumentiert.
Teilausschnitt des Bauphasenplans, Erdgeschoss, Marstall
Für die Ausarbeitung und schriftliche Darlegung der Baugeschichte wurde eine Archivrecherche im Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein sowie im Baurechtsamt der Gemeinde Kirchberg veranlasst. Bei der Durchsicht wurde der Schwerpunkt auf Bild- und Plan-Dokumente gelegt, die neben der einschlägigen Sekundärliteratur die Grundlage für die Analysearbeit stellen.